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Die Einsamkeit des Menschen dargestellt in Franz Kafkas Die Verwandlung

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Die Erzhlung Franz Kafkas "Die Verwandlung" beginnt mit einer schockierenden Vision. Der Held, Gregor Samsa, ein Geschftsreisender erwacht eines Morgens aus unruhigen Trumen. Er will aufstehen, um noch seine Musterkollektion zu ordnen, bevor er schnell zur Arbeit geht.

Seine Arbeit ist hart, sie fordert grossen Fleiss. Sein Prokurist ist streng. Trotzdem gibt er sich jeden Morgen Mhe, diesen anstrengenden Beruf auszuben, denn er sorgt auch fr die Familie, d.h.: die Eltern und die Schwester. Er fhlt sich fr sie verantwortlich ...

Trotz aller Anstrengungen und verschidener Versuche gelingt es ihm nicht, sich aus seinem Bett zu erheben. Er hat sich nmlich whrend der Nacht in einen riesigen Kfer verwandelt.

So lapidar setzt diese Erzhlung ein, und dies ist ein sehr typischer Zug der Kafkaschen Epik.

Der Beginn der Erzhlung - eine riesige Metapher- wirkt absurd und unwirklich, wird aber realistich geschildert.

Von Anfang an wird der Schock der "Verwandlung" dadurch verstrkt, dass Gregor auf sie in der rationalen Denkweise eines jungen Menschen reagiert.

Nun folgt die unertrgliche Lebenszeit Gregors, jetzt eigentlich ein bedauernswertes Wesen mit allen Gedanken, Empfindungen, Wnschen, Herzensregungen eines Menschen und allen krperlichen Eigenschaften und ekelhaften Instinkten eines Tieres.

In meisterhafter Weise schildert der Dichter die Konflikte, die aus dieser Verwandlung entstehen. In der weiteren Entwicklung der Geschichte wird auch die Einsamkeit des Menschen, der mit seinem Schicksal kmpft, dargestellt.

In der "Verwandlung" werden eigentlich zwei Verwandlungen geschildert. Die erste ist die krperliche Verwandlung Gregors; die zweite ist die seeliche Verwandlung der Familie.

Whrend Gregor die neue Situation ganz ruhig und demtig ertrgt, knnen sich die anderen Mitglieder der Familie nicht mit seinem Schicksal ausshnen.

Jede Person erlebt die neue Wirklichkeit auf ihre eigene Weise. Nach dem ersten berwltigendem Eindruck, reagiert jede Person anders.

Die Mutter ist schockiert. Obwohl sie Angst empfindet, will sie natrlich ihren "unglcklichen" Sohn sehen ... Ihr Psyche ist nicht im- stande die neue Existenz von Gregor zu akzeptieren. Sie fllt in Ohnmacht.

Der Vater gert in Wut, protestiert mit Gewalt, schlielich bombardiert er Gregor mit pfeln und verwundet ihn tdlich.

Grete hat Mitleid mit dem Bruder. An Anfang versorgt sie ihn, als ob er krank wre. Sie ist die einzige ihm nahestehende Person, die sich in

sein Zimmer wagt, ihm etwas Nahrung bereitstellt und Ordnung macht, usw. Im Verlauf der Erzhlung entfernt sich Grete gefhlsmig stufenweise immer weiter vom ihm, bis sie schlielich in einer der letzten Szenen schreit:

"Weg muss es", ... "das ist das einzige Mittel, Vater" ...1).

Ganz anders reagiert Gregor. Keine Wut, keine Geste sowohl von Ungeduld, als auch von Zorn oder Kampf. Er freut sich, seine Schwester zu sehen und sehnt sich nach dem Kontakt mit der Mutter.

Seine Gedanken sind immer bei der Familie. Er hat nur einen bescheidenen Wunsch, weiter mit der Familie zusammenzuleben.

Zit: "Whrend aber Gregor keine Neuigkeit erfahren konnte, erhorchte er manches aus dem Nebenzimmern, und wo er nur einmal Stimmen hrte, lief er gleich zu der betreffenden Tr und drckte sich mit ganzem Leib an sie"...2).

Doch wird er allmchlich von der Familie isoliert. Jetzt beginnt sein tierisches Dasein ihn Sorge zu bereiten.

Obwohl seine liebe Schwester - Grete sich um ihn kmmert, obwohl er Hoffnung hat die Mutter zu sehen, beginnt er die Einsamkeit zu fhlen.

Jetzt ist er in seinem Zimmer eingeschlossen, als wre es eine Zelle ... Nun ist er zweifach gefangen, durch seinen panzeartig harten Rcken und durch sein eigenes Zimmer, die Zelle des Junggesellen .

Seine Lage nach der Ohnmacht der Mutter und der Wutexplosion des Vaters wird diametral unterschiedlich. Diese Entfremdung wird von Gregor als sehr schmerzlich empfunden und nach und nach verliert er die Lust weiter zu leben.

Man vernachlssigt ihn, richtet kein menschliches Wort an ihn, schlielich entzieht man ihm mit seinen Mbeln, die Erinnerung an seine menschliche Existenz.

Gregor ist allein und leidet. Dazu kommt noch ein Problem: er beobachtet seine Familie und, wie immer als einziger Ernhrer empfindet Verantwortung fr sie.

Groe Sorgen bereiten Gregor Gedanken ber die Mutter, die an Asthma leidet und die jeden zweiten Tag Atembeschwerden hat.

Auch der Vater bereitet ihm groe Sorge. Obwohl er sich in der Erzhlung Gregor gegenber zu Gewaltakten steigert, hat der Vater einen festen Platz in Gregors Herzen. Gregor bemerkt die schwache Gesundheit und das fortgeschrittene Alter des Vaters, der jetzt wieder als Bankdiener arbeiten mu, um die Familie zu ernhren.

Mit warmen Herz denkt Gregor an seine Schwester, die hat ihm immer sehr nah gestanden, und ihr Violinspiel. Anstatt am Konserwatorium zu studieren, mu sie Geld verdinen. Jetzt gehen leider Gregors Gedanken, die sich zu einen schnen Traum von einem festlichen Weihnachtsabend verdichtet haben, verloren.

Gregor sieht jedes Mitglied der Familie auf seine eigene Weise leidend ... Hinzu kommt, dass es keine Ebene der Verstndigung gibt und die immer grer werdende seeliche Entfernung ... Die Situation wird immer unertglicher fr ihn.

In der Erzhlung schildert Kafka Zit.:

" ... zwei Parteien, die Familie, das Gleichbleibende, und den Sohn, das Vernderte. Die Familie, die im engsten Kreise die Verwandlung erlebt ist die eine, indirekt leidende Seite. Die andere Hlfte, der zum Ungeziefer gewordene Sohn, trgt das direkte Leid. Ihm kompliziert sich sein Zustand zu doppelter Qual, denn er ertrgt nicht allein das Furchtbare der Verwandlung, sondern auch die Erkenntnis, wie die anderen leiden und wie er sich von ihnen enfernt."3).

Letztendlich vereinigt sich die ganze Familie gegen ihn. Den entscheidenden Hieb versetzt ihm die gelibte Schwester. Sie fllt das Urteil: Vertreibung!

Totale unverschuldete Entfremdung und absolute Einsamkeit lassen Gregor nicht weiter leben. Er stirbt, nachdem sich seine Verbitterung in Rhrung und Liebe gewandelt hat.

Zit.: ... " Nur das Ungeziefer Gregor ist ein wahrer Mensch. Er ist schuldlos und leidet. Er ist wie Akaki Akakiewitsch, der Mensch des "Mantels", von dem Gogol sagt, dass wir Alle aus ihm kamen ..." 4).

1). Die Verwandlung. Hamburger lesehefte Verlag. Husum/Nordsee
ISBN 3-87291-186-4, Seite 45
2). ebenda Seite 23
3). Kasimir Edschmid "Deutsche Erzhlungsliteratur" In Frankfurter
Zeitung 19 Dezember 1915 in S. Fischer. Fr. Kafka Kritik und
Rezeption zu seinen Lebzeiten 1912 - 1924. Seite 62.
4). [Albert] Paris Gtersloch "Exurs ber Edschmid und Kafka" In
"Prager Presse "14 Juni 1922, Seite 77

Bcherverzeichnis:
- Franz Kafka: Die Verwandlung /Brief an den Vater:
Interpretation
von Joachim Pfeiffer - Aufl. Mnchen: Oldenburg 1998
- Heinz Politzer, Fr. Kafka Der Knstler Titel der Originalausgabe:
Fr. Kafka Parable and Paradox Cornell University Press. 1962 fr
die deutsche Ausgabe Heinz Politzer 1965, Verl. Frankfurt am
Main.
- Rd. Scholz, H.P. Herrmann Literatur und Phantasie, Stuttgart:
Metzler 1990.
- Kasimir Edschmid "Deutsche Erzhlungsliteratur" In Frankfurter
Zeitung 19 Dezember 1915 in S. Fischer. Fr. Kafka Kritik und
Rezeption zu seinen Lebzeiten 1912 - 1924.
- [Albert] Paris Gtersloch "Exurs ber Edschmid und Kafka" In
"Prager Presse "14 Juni 1922

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