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Der Alltag einer Schlerin

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Es ist 10:00 morgens, Julia wacht auf. Allein in diesem groen Haus, neben sich nicht ihr Freund, nein, nur seine Bettdecke und sonst nichts.
Ihr Freund, Dirk, ist schon lange auf der Arbeit. Um 7:30Uhr geht es bei ihm schon immer los.
Sie erinnert sich an den gestrigen Abend... er kam nach Hause, war eigentlich zu nichts zu gebrauchen, denn die Geburtstagsfete seiner Arbeitskollegin am Montag hatte ihn zu sehr geschlaucht, zu wenig Schlaf hatte er in der Nacht bekommen, und doch musste er wieder frhst zur Arbeit.
Heute ist Mittwoch, der 7. August 2002.
Julia sitzt, wie jeden Morgen, vor dem Computer und langweilt sich, schreibt ihre Gedanken auf.
Erst am Nachmittag kommt ihr Freund wieder, so gegen 17:00Uhr. Bis dahin muss sie ihre Zeit vertreiben.
Und das ist ne verdammt lange Zeit.
Gestern hatte sie es satt, den ganzen Tag in der Bude rumzuhocken, es wurde ihr immer unheimlicher.
Es schien ihr, als ob das Haus leben wrde, so viele undefinierbare Gerusche gab es von sich. Der Wind striff an den Bumen im Hof vorbei, die Katze versuchte die Tr zu ffnen.
Sie traute sich kaum noch alleine ins Erdgeschoss zu gehen...dieses alte Haus erinnerte sie immer an irgendwelche Gruselfilme, sie hatte schon fast Warnvorstellungen.
Ging sie die Treppe herunter, so dachte sie immer irgendwelche Leichen wrden unten im Flur hngen. Auch im Bad erging es ihr nicht besser. Trat sie in dieses ein und sah auf den Spiegel an der Tr, die von alleine zuging, so dachte sie jeden Moment eine Blutlache in der Dusche zu erblicken.
Sie war unausgelastet, konnte wegen ihres Gipses, den sie hatte, weil sie sich beim Fuballspielen den Fu gebrochen hatte, sich nicht sportlich bettigen. Ihr fiel frmlich die Decke auf den Kopf.
Am Montag endlich hat sie den Gips offiziell in die Ecke stellen drfen.
Sie wollte irgendetwas tun, schlug ihrem Freund vor, inline-skaten zu gehen, da dies eins seiner "Hobbies" war.
Sie hatte extra zuvor ihre Skates mit zu ihm genommen, die lange Reise mit der Bahn.
Nunja, er war nicht sonderlich begeistert, stimmte aber nach einigen berredungsversuchen zu und so fuhren sie in ein abgelegenes Dorf und fuhren gemeinsam mit ihren Inlinern.
Es tat ihr gut, sich zu bewegen.
Endlich war sie nach der langen Zeit wieder an der frischen Luft.
Vorher hatten sie kurz etwas eingekauft, wollten abends gemeinsam kochen...Nein, er wollte mit ihr kochen, sie wurde nicht gefragt.
Als sie dann wieder zu Hause ankamen holte sie schnell das Rezept ihrer Mutter fr die Tomatensauce heraus und sie kochten.
Ihre Mutter.....Ihre Eltern, das war auch ein Thema fr sich.
Diese akzeptierten ihren Freund, Dirk, nicht.
Immer wieder hatte sie sie belogen, gesagt, sie wrde am Wochenende bei Freunden bernachten, zeltete aber immer wieder mit ihrem Freund in einem abgelegenen Drfchen.
Warum ihre Eltern ihn nicht akzeptierten?
Das ist nicht schwer zu beantworten.
Sie war gerade mal 16, als sie sich kennenlernten, er bereits 33.
Auerdem ist er bereits einmal geschieden und in der zweiten Ehe noch nicht getrennt.
Auch zwei Shne hat er, den ersten mit seiner geschiedenen Frau, den zweiten mit seiner "Noch"-Ehefrau.
Und dann war da noch die Entfernung.
Sie wohnt bei ihren Eltern in Nordrhein-Westfalen, er in Thringen.
Ca. 400km mit dem Zug trennen sie voneinander.
Oft sehen konnten sie sich auch nicht, erst als sie 17 war haben sie sich das erste Mal getroffen, dann etwa noch zwei oder dreimal, und dann kam eine lange Pause.
Sie trennten sich mehr oder weniger voneinander, sie hatte immer wieder mal irgendwelche Freunde in ihrer Stadt, er auch eine Freundin bei sich.
Jedoch brach der Kontakt nie ab, sie telefonierten immer wieder.
Und dann, eines Tages, war es so weit. Sie hielt es nciht mehr aus, sie leihte sich Geld, fuhr zum Reisebro und holte sich ein Zugticket nach Eisenach.
Sie verlie die Schule frher, reiste ab, ohne jemandem davon zu sagen.
Wie sie spter erfuhr war ihr Freund davon nicht so begeistert, hatte es geahnt, dass da noch einiges an Problemen auf sie zukommen wrde.
Doch er dachte sich, wenn sie jetzt nicht von ihm aufgefangen wird, von wem dann.
Also holte er sie vom Bahnhof ab und nahm sie mit nach Hause.
Das war ein schnes Wochenende fr Beide, doch die Zeit danach brachte nur Probleme.
Julia wurde von ihren Eltern zu Hause rausgeschmissen, kam vorbergehend bei einem Freund unter.
An dem Wochenende, wo sie bei Dirk war, hatte sie ihr Mokick am Bahnhof stehen lassen, sie hatte niemanden gefunden, der sie mit dem Auto dahin htte bringen knnen.
Und als sie wiederkam war es verschwunden.
Ein Fahrrad hatte sie auch nicht, musste sich also eins leihen.
Wie das Schicksal es aber wollte fuhr ihr ein lterer Herr mit seinem Fahrrad darein und sie hatte eine riesen Acht im Vorderreifen, unmglich damit noch weiterzufahren. Beim Jugendamt erreichte sie auch nicht viel.
Von ihren Eltern hatte sie kein Geld bekommen, und sie konnte ja auch nicht ewig bei ihrem Freund wohnen.
Ebenso stand auch ihre theoretische Fhrerscheinprfung an, die auch Geld kostete.
Angemeldet war sie schon, und es fhrte kein Weg zurck.
Dann suchte sie ihre Eltern auf, wollte etwas Geld haben, Geld, das eigentlich sowieso ihr gehrte und nur von ihnen verwaltet wurde.
Sie berzwugte ihre Eltern und bekam erst einmal etwas Geld fr den restlichen Monat und auch das bentigte Geld fr die Fhrerscheinprfung.
Frh morgens musste sie dafr aufstehen, hatte sich am vorigen Abend berreden lassen, sich ein Schlckchen zu genehmigen und kaum geschlafen in der Nacht.
Sie setzte sich in den Bus und fuhr zu ihrer Fahrschule in der Nachbarstadt.
Vllig aufgeregt war sie, hatte die Fragebgen kaum angesehen, geschweige denn sich damit beschftigt.
Sie erinnerte sich an ihre letzte Prfung, vor 2 Jahren, als sie den Motorrad-Fhrerschein gemacht hat. Sie fiel durch, zu viele Fehlerpunkte.
Das durfte ihr dieses Mal nicht passieren, denn das htte zuviel Geld gekostet, Geld, dass sie nun nicht mehr besa.
Aber zu ihrem Glck verlief alles reibungslos und sie bestand.
Spter einigte sie sich doch wieder mit ihren Eltern, konnte unter gewissen Voraussetzungen wieder zu Hause einziehen und das Verhltnis normalisierte sich wieder.
Regelmig fuhr sie am Wochenende immer wieder zu ihrem Freund, sagte ihren Eltern anfangs nicht die Wahrheit, doch dann irgendwann brachte sie auch das bers Herz.
Ihre Eltern konnten ihr nichts mehr verbieten, zu eigensinnig war sie, und ihr 18. Geburtstag stand auch vor der Tr.
Irgendwann holte sie sich dann die Bahn-Card, um Kosten zu sparen und trat eigentlich jedes Wochenende die lange Fahrt zu ihrem Freund an.
Jedenfalls kochten sie dann gestern abend gemeinsam, aen und schauten noch Fernsehen.
Dann fiel er totmde ins Bett und sie folgte ihm.
Sie unterhielten sich noch kurz, er sagte ihr, dass sie fr ihn wie die Luft zum Atmen sei. Sie wollte erwidern, dass er ihre Sonne sei, die Licht und Wrme in ihre Einsamkeit bringe, aber sie lie es und er schlief ein.
Heute morgen fhlte sie sich alleine, war so fernab von all ihren Freunden, langweilte sich wie jeden Morgen.
Doch die Liebe hlt sie immer bei ihm, sie wrde jahrelang auf ihn warten.
So viele glckliche Momente hatte sie mit ihm.
Auch gemeinsam im Urlaub waren sie, an der Nordsee.
Das Wetter hatte ihnen einen Strich durch die Rechnung gezogen, doch sie vergngten sich trotzdem.
Doch in letzter Zeit waren da immer mehr Probleme, hatten sie sich anfangs nur immer am Wochenende gesehen, so hockten sie sich nun jeden Tag "auf der Pelle".
Die ganzen sechs Wochen ihrer Sommerferien wird sie bei ihm verbringen.
Tagsber allein, geqult von der Langeweile. Doch all dies nimmt sie in Kauf, um bei ihm zu sein.
Und es ist schn.


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