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Loreley

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Die Loreley (oder Lorelei, Lore-Ley, Lurley, Lurelei, Lurlei) ist ein 132 Meter hoher, aus dem stlichen Ufer des Rheins herausragender Schieferfelsen im Taunus bei Sankt Goarshausen, Rheinland-Pfalz. Der Blick von oben auf die Stadtansichten von Sankt Goarshausen mit der Burg Katz und Sankt Goar mit der Ruine Burg Rheinfels gehrt zu den unverwechselbaren Erlebnissen fr viele Touristen. Wenige hundert Meter vom Aussichtspunkt entfernt befindet sich die Loreley-Freilichtbhne, wo gelegentlich Groveranstaltungen (z. B. Rockkonzerte) stattfinden.
Bei der Loreley ist der Mittelrhein bis zu 25 Meter tief und nur 113 Meter breit. Dies ist die engste und tiefste Stelle des Rheins, weshalb auch heute noch die Rheinschifffahrt durch Lichtsignale vor Gegenverkehr gewarnt wird. Die gefhrlichsten Felsen an der Loreley wurden jedoch in den 1930er Jahren gesprengt, so dass heute die Loreleypassage viel von ihrer frheren Gefhrlichkeit verloren hat.
Geschichte
Schon im Mittelalter war die Loreley ein bekannter Ort, zum einen wegen des markanten Felsens als Wegmarke, zum anderen wegen der gefhrlichen Stelle fr die Schifffahrt. Neben dem Binger Loch war hier, ein Stck rheinabwrts Richtung St. Goar (etwa in Hhe des heutigen Campingplatzes), die gefhrlichste Stelle fr die Rheinschifffahrt. An dieser Stelle lag eine Sandbank im Rhein, auf deren linker Seite das Wasser ber quer im Fluss liegende Felsrippen strzte, whrend es auf der anderen Seite ruhig abflieen konnte. Die verschieden schnell flieenden Wassermassen trafen sich hinter der Sandbank, wodurch dort starke Strudel entstanden, die manchem Schiffer zum Verhngnis wurden. Aus diesem Grund lie sich hier der heilige Goar nieder, der versuchte, Schiffsbrchige zu retten und zu pflegen. Seit 1395 sind auf dem Felsen Weinberge der Katzenelnbogener Grafen nachweisbar.
Der Name
Die Herkunft des Namens „Loreley“ ist nicht eindeutig geklrt. Unumstritten ist der Zusammenhang mit dem ursprnglich keltischen „Ley“, mit dem in der Region hufig (Schiefer-)Fels oder Stein bezeichnet wurde. „Lore“ knnte auf das wenige Kilometer stromaufwrts gelegene Lorch verweisen. Mglicherweise lsst es sich aber auch auf das altdeutsche „lorlen“ (rauschen, murmeln) zurckfhren und entstand aus einem Phnomen – dem starken siebenfachen Echo, das heute wegen des Verkehrslrms nicht mehr hrbar ist. Das Rauschen des dem Loreleyfels gegenber liegenden hohen Galgenbach-Wasserfalles und auch das Rauschen der einst an Untiefen und Klippen sich brechenden Rheinstrmung wurde als Echo von den vielen Felsberhngen nach unten reflektiert und erschien so, als ob es von den Felsen herstammte. Schon frh suchte man Erklrungen dafr und machte zunchst in Hhlen des Felsens hausende Zwerge dafr verantwortlich. Vor dem 19. Jahrhundert trug der Ort auch noch seinen mnnlichen Artikel wie bei „der Lurlei“, „der Lorley“ oder der „Lurleberch“ (zahlreiche weitere Schreibweisen).
Die Ballade - Variation eines alten Mythos
Der Ballade nach sa eine Nixe, Loreley genannt, auf dem gleichnamigen Felsen und lockte mit ihrer Stimme die Rheinschiffer an, die wegen ihres unglaublich schnen Gesangs die gefhrliche Strmung und die Felsenriffe nicht beachteten und mit ihren Schifferbooten zerschellten. Kennzeichnend war auch, dass sie ihr langes blondes Haar mit einem goldenen Kamm kmmte.
Clemens Brentano schrieb 1801 in der Ballade Zu Bacharach am Rheine … in der fragmentarischen Fortsetzung des Romans (whrend der letzten Krankheit des Verfassers, teils von ihm selbst, teils von seinem Freunde.) zweiter Teil vom Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter von einer Zauberin, die auf Grund ihrer Schnheit allen Mnnern den Verstand raubt und ihnen schlielich stets den Tod bringt. Deshalb soll sie als Hexe von geistlicher Gewalt zum Tode verurteilt werden. Die Lore Lay ist sich ihrer Wirkung bewusst und dieses Umstands mde - seit ihr Liebster sie betrogen hat und sie in ihrem „Zauberkreis“ verderben muss, wnscht sie sich zu sterben. Der Bischof bringt jedoch aufgrund Lore Lays Schnheit ein Todesurteil nicht ber die Lippen und schickt sie stattdessen in ein Kloster. Auf der Reise dorthin, begleitet von drei Rittern, bittet die Lore Lay an einem groen Felsen, diesen erklimmen und noch einmal von oben den Rhein betrachten zu drfen. Sie besteigt den Felsen und strzt sich hinab. In einer Funote wird direkt Bezug genommen auf den Loreley-Felsen bei Bacharach am Rhein.
Nach einer 1978 von Werner Bellmann verffentlichten Interpretation handelt es sich bei der Lore Lay-Ballade um eine Variation des antiken Echo-Mythos. (Echo wird aus Gram ber ihre verschmhte Liebe zu Narzissus zu einem Fels, aus dem ihre Stimme als Widerhall ertnt.) Gesttzt hat sich Brentano bei der Konzeption seines Gedichts auf eine im Jahre 1631 verffentlichte versifizierte Paraphrase der Ovidschen „Metamorphosen“, die sich in seinem Besitz befand und die er fr mehrere lyrische Passagen des Romans „Godwi“ herangezogen hat. Die Lore-Lay-Ballade ist nach Bellmanns These eine - von Brentano erfundene - aitiologische Lokalsage, die, anknpfend an den antiken Echo-Mythos, die Entstehung des Echos am Loreley-Felsen bei St. Goarshausen „erklrt“. Am Anfang der Wirkungsgeschichte - der Popularisierung - von Brentanos Ballade steht die Darstellung Niklas Vogts (1756-1836): „Dieser Lurelei, oder vielmehr sein Echo, soll die Stimme eines Weibes seyn, welche durch ihre auerordentliche Schnheit alle Mnner bezaubert hat, nur den nicht, welchen sie selbst liebte.“ In einer Funote verweist Vogt auf Brentanos Gedicht (siehe N. Vogt und J. Weitzel (Hrsg.): Rhein. Archiv f. Geschichte und Litteratur. Band 5, H. 5-8. Mainz 1811, S. 69).
Auerdem existieren Balladenfassungen von Eichendorff, Otto von Loeben und anderen.
Heines Lied von der Lore-Ley
Heinrich Heine griff das Thema 1824 in dem bekannten Gedicht Die Lore-Ley auf, 1837 vertonte Friedrich Silcher dieses Gedicht.

Ich wei nicht was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Mrchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist khl und es dunkelt,
Und ruhig fliet der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.

Die schnste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar;
Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
Sie kmmt ihr goldenes Haar.

Sie kmmt es mit goldenem Kamme
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.

Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Hh.

Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lore-Ley getan.

Heines Lore-Ley wurde lange Zeit, vor allem im 19. Jahrhundert, als sentimentales Volkslied rezipiert. Wie Walter Arthur Berendsohn und Theodor W. Adorno behauptet haben, wurde dieses Lied so populr, dass es selbst die Nationalsozialisten im Dritten Reich nicht wagten, es aus den Lyrik-Anthologien zu entfernen, obwohl Heinrich Heine als Jude zu den Dichtern gehrte, deren Werke verboten und verbrannt wurden.
Mit Blick auf das zentrale Thema verschmhte Liebe wollen viele heute eine autobiographische Komponente erkennen (Amalien-Erlebnis); das Kmmen mit dem goldenen Kamm wird als narzisstische Geste gedeutet. Andere sehen in dem Gedicht eine Auseinandersetzung Heines mit der Romantik bzw. der romantischen Poesie, die in der Lore-Ley-Gestalt verkrpert sei. Er benutze Motive und Darstellungsmittel der Romantik und des Volkslieds, um diese (durch Akkumulation und durch bertreibung, auch durch bersteigertes Pathos) zu ironisieren und sich auf diese Weise zu distanzieren. Die Verbindung von Eitelkeit, Verfhrbarkeit und Vergnglichkeit weist auf die Wiederbelebung der Vanitas-Motive in der Romantik.

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